Insurance Strategie beim Blackjack
Sogenannte Insurance (Deutsch: „Versicherung“) Spielzüge sind bei allen möglichen Online Blackjack Varianten für den Spieler verfügbar. Dieser Spielzug läuft wie folgt ab: Falls die aufgedeckte Karte des Kartengebers ein Ass ist, kann der Spieler eine Insurance aufnehmen, falls er oder sie das möchte. Falls der Spieler von dieser Möglichkeit Gebrauch macht, platziert er dann die Hälfte seines Einsatzbetrages auf ein separates Insurance Feld. Falls der Kartengeber eine Hole Karte mit einem 10-er Wert hat und dadurch Blackjack, dann erhält der Spieler eine Auszahlung von 2 zu 1 auf die Insurance Wette. Da er seinen regulären und ursprünglich platzierten Einsatz verliert, ist diese Runde dann auch zu Ende. Falls der Kartengeber keinen Blackjack haben sollte, dann verliert der Spieler die Insurance Wette und das Spiel geht regulär weiter
In den Blackjack Leitfäden wird dieser Insurance Einsatz als Verlustgeschäft bezeichnet. Für die meisten Blackjack Spieler ist mit diesem Ratschlag die Sache erledigt. Falls diese Spieler während des Spiels gefragt werden, ob man einen Insurance Einsatz tätigen möchte, so wird dies meistens verneint und das Spiel geht weiter. Es gibt jedoch Blackjack Spieler, diejenigen, die das Spiel mathematisch analysieren, die herausfinden möchten, warum ein Insurance Einsatz einen schlechten Einsatz darstellt. Dieser Artikel wird dies mit einigen Beispielen verdeutlichen.
Stellen wir uns einen Kartenstapel mit 52 Karten vor. 3 Karten von 52 werden jedes Mal aufgedeckt sein, wenn die Frage nach dem Insurance Einsatz gestellt wird. Die Karte des Kartengebers ist ein Ass und nehmen wir an, dass die andere, noch verdeckte Karte, keinen 10-er Wert hat. Eine Insurance Wette gewinnt man nur, wenn die Hole Karte des Kartengebers einen Wert von 10 hat. Im Stapel sind noch 49 Karten vorhanden, 16 davon haben einen Wert von 10. Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit, dass man eine Insurance Wette gewinnt 16/49, oder 32,7%.
Falls die Insurance Wette $1 betrug, so beträgt die Auszahlung $2. Aus diesem Grund ist der zu erwartende Auszahlungsgewinn (2 x 0.327) gleich $0.654. Von den 49 Karten haben 33 keinen 10er Wert. Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit eine Insurance Wette zu verlieren gleich 33/49, also 67,3%. Falls man bei $1 Insurance Wetteinsatz verliert, so beträgt der zu erwartende Auszahlungsgewinn (-1 x 0.673), gleich -$0.673. Nimmt man nun beide Werte zur Berechnung der Nettoerwartung eines Gewinns, so ergibt sich ein Wert von ($0.654 – $0.673) – $0.019. Da dieser Wert negativ ist bedeutet dies – langfristig eher Verluste als Gewinne bei einer Insurance Wette.
Eine ähnliche Kalkulation zeigt sogar noch deutlicher eine sich verschlechternde Situation wenn der Spieler zwei 10-er Karten ausgeteilt bekommt. Wieder sind 49 Karten im Kartenstapel vorhanden, 14 davon haben einen 10-er Wert. Die Wahrscheinlichkeit zum Gewinn einer Insurance Wette ist nun 14/49, also 28,6%. Falls man die Insurance Wette mit $1 Einsatz gewinnt, erhält man $2. Der so zu erwartende Auszahlungsgewinn beträgt (2 x 0.286) $0.572. Von den 49 Karten haben 35 keinen 10-er Wert. Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit eine Insurance Wette zu verlieren gleich 35/49, also 71,4%. Falls man bei $1 Insurance Wetteinsatz verliert, so beträgt der zu erwartende Auszahlungsgewinn (-1 x 0.714), gleich -$0.714. Berechnet man dann die Nettoerwartung, so erhält man einen Wert von -$0.142, was noch schlimmer als im vorherigen Beispiel ist.
Ähnliche Kalkulationen können für Blackjack Spiele gemacht werden, die mehr als nur einen Kartenstapel haben. Die Zahlen werden sich dadurch nicht ändern.